WILLST DU (MIT MIR) RUMKUGELN? …so (oder so ähnlich) habe ich den Vorkoster gefragt und bekam ein lautes „JAAAAAAA, ganz viele“ zurück!

Ihr müsst nämlich wissen jeder Kuchen mit Schokolade und Rum(aroma) lässt das Herz des Vorkosters höher schlagen: Schwarzwälder Kirschtorte, mein Tiramisu und eben Rumkugeln!
Nun sind Rumkugeln gar kein richtiger Kuchen, sie waren vielmehr mal ein richtiger Kuchen! Meist nehme ich zur Herstellung einfach die letzten übrig gebliebenen Stücke eines Rührkuchens oder aber wir bekommen Kuchen geschenkt, den wir so gar nicht essen wollen.
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Für die Rumkugeln braucht ihr also irgendeinen Rührkuchen, dazu Schokolade, Kakao, Marmelade und Rumaroma – das Zeug in diesen kleinen Fläschchen habe ich immer an Bord, die sind einfach praktisch! Wichtig: Ihr benötigt ganz, ganz viele Schokostreusel für das ˋAußen-Drumherumˋ der Kugeln, denn nur dann sind es ˋRICHTIGE RUMKUGELNˋ! (O-Ton vom Vorkoster).

Die Mengenangaben beziehen sich auf 400 g Kuchen – das ist exakt das Gewicht eines 0815 – Rührkuchens aus dem Supermarkt. Ihr passt die restlichen Zutaten natürlich an Eure zu verarbeitende Kuchenmenge an. Es spricht übrigens absolut nichts dagegen für die Rumkugeln auch einfach einen Schokokuchen zu backen – das ist sogar noch besser!
Rumkugeln
für ungefähr 14 Stück
Zutaten
- 400 g Rührkuchen
- 60 g dunkle Schokolade, geraspelt
- 100 g + 20 g Marmelade
- 30 g Backkakao
- 2 Röhrchen Rumaroma
- viele Schokostreusel
Zubereitung
- Nehmt eine große Schüssel und zerbröselt darin mit Euren Händen den Rührkuchen in kleine Krümel.
- Mischt 100 g der Marmelade und alle restlichen Zutaten hinzu und verknetet alles zu einer feuchten, formbaren Masse.
- Probiert mal: der Teig sollte sehr schokoladig sein mit einem kräftigen Rumaroma und dazwischen solltet Ihr noch die fruchtige Marmelade bemerken. Ist der Teig nicht feucht genug, knetet noch etwas von der Marmelade ein.
- Gebt 20 g Marmelade und die Schokostreusel in je ein separates Schälchen.
- Nun nehmt Ihr jeweils 40 g von der Schokokuchen – Masse ab und formt diese mit den Händen zu einer Kugel.
- Damit die Schokostreusel auch ordentlich an der Rumkugel haften bleiben, reibt Ihr sie mit Marmelade ein.
- Danach wälzt Ihr die Kugel ausgiebig in den Schokostreuseln sodass sie rundherum gut damit bedeckt ist.
- So verfahrt Ihr bis der Teig komplett aufgebraucht ist.
- Gebt alle Rumkugeln in eine fest verschließbare Plastikdose und lasst sie über Nacht durchziehen.

Mit einem Kaffee in der einen und einer Rumkugel in der anderen Hand lässt sich diese sündhaft leckere Köstlichkeit am besten genießen!
Eure Doreen
Die Fotos sind in Evoramonte / Portugal (LINK) entstanden.
Rumkugeln sind ein Klassiker, der nie so recht aus der Mode kommt. Sie gehören zu diesen Süßigkeiten, die in fast jedem Land eine eigene Geschichte haben, obwohl sie überall ähnlich schmecken. In Deutschland kennt man sie meist aus der Konditorei oder von Weihnachtsmärkten, in Österreich stehen sie in fast jeder Bäckerei, in Skandinavien findet man sie in Supermärkten, und in Osteuropa heißen sie oft ganz anders, sehen aber vertraut aus. Der Ursprung liegt vermutlich im Resteverwerten: alte Kuchen, trockene Biskuitböden oder Gebäckreste wurden mit Kakao, Zucker und etwas Alkohol vermischt, zu Kugeln geformt und in Schokolade oder Streuseln gewälzt. So entstand eine neue, edle Süßigkeit aus dem, was sonst im Müll gelandet wäre.
Das erklärt auch, warum Rumkugeln so wandelbar sind. Es gibt keine feste Regel, wie sie gemacht werden müssen, sondern nur ein Prinzip: weich, dunkel, kräftig und aromatisch. Diese Offenheit macht sie so interessant. Jede Region, jede Familie, jede Konditorei hat ihre eigene Variante. Manche sind fein und glatt, andere eher rustikal mit sichtbaren Krümeln. Manche duften intensiv, andere ganz dezent. Manche haben eine feine, fast cremige Textur, andere sind kompakter, dichter, fast schon trüffelartig.
Das Besondere an Rumkugeln ist nicht nur der Geschmack, sondern auch ihr Charakter. Sie wirken unscheinbar, fast bescheiden, doch in ihnen steckt viel Handarbeit. Man muss sie rollen, formen, wenden, mit Fingerspitzengefühl arbeiten. Dabei spielt auch die Temperatur eine Rolle: ist die Masse zu weich, werden sie klebrig, ist sie zu kalt, bricht sie. Wer Rumkugeln macht, weiß, dass sie ein gutes Gespür verlangen. Es ist eine kleine Kunst, sie so zu formen, dass sie perfekt rund werden, mit einer Oberfläche, die weder zu matt noch zu glänzend ist.
Rumkugeln stehen für Genuss im Kleinen. Eine einzige genügt, um den Geschmack auf der Zunge explodieren zu lassen. Der Kakao, der Zucker, die feine Bitterkeit und diese angenehme Wärme, die sich langsam ausbreitet – all das verbindet sich zu einem intensiven Erlebnis, das kaum etwas mit herkömmlichem Gebäck zu tun hat. Es ist kein Zufall, dass sie so oft als Geschenk verwendet werden. Eine kleine Schachtel voller Rumkugeln sagt mehr als viele Worte. Sie bedeutet: Ich habe mir Zeit genommen. Ich habe etwas mit Sorgfalt gemacht. Ich will dir etwas Gutes tun.
Auch im Alltag sind Rumkugeln kleine Begleiter, die sich an fast jede Gelegenheit anpassen. Zum Kaffee am Nachmittag, als süßer Abschluss nach einem einfachen Essen oder als Energiehappen auf einer langen Fahrt – sie sind handlich, haltbar und brauchen keine Kühlung. Gerade das macht sie so beliebt. Ihre kompakte Form und die kräftige Aromatik machen sie perfekt für unterwegs oder für Zeiten, in denen man sich etwas Gutes tun will, ohne viel Aufwand.
Wenn man genauer hinschaut, steckt hinter der unscheinbaren Kugel ein ganzes Stück Kulturgeschichte. Sie ist ein Symbol für die europäische Konditorenkunst, die gelernt hat, Reste in Delikatessen zu verwandeln. Es geht dabei um Nachhaltigkeit, lange bevor das Wort modern wurde. In Zeiten, in denen man nichts verschwenden wollte, war Kreativität gefragt. Und genau daraus sind viele klassische Süßigkeiten entstanden, Rumkugeln eingeschlossen.
Interessant ist auch die sensorische Seite. Rumkugeln vereinen mehrere Ebenen des Geschmacks: süß, bitter, würzig, manchmal sogar leicht salzig. Diese Kombination sorgt dafür, dass sie nie langweilig schmecken. Selbst wenn man mehrere hintereinander isst, bleibt der Eindruck vielschichtig. Der Duft ist ebenfalls unverwechselbar – tief, schokoladig, warm und leicht rauchig. Viele verbinden ihn mit Winter und Weihnachten, mit Kerzenlicht, Geselligkeit und dem Gefühl, dass die Welt für einen Moment stillsteht.
Trotz ihrer Tradition sind Rumkugeln erstaunlich modern geblieben. Man findet sie heute in Confiserien mit feinen Zutaten, in kleinen Läden mit handgemachten Pralinen oder als Teil von Dessertvariationen in Restaurants. In minimalistischen Verpackungen mit mattem Papier und schlichten Etiketten erscheinen sie fast wie Designobjekte. Gleichzeitig behalten sie ihren bodenständigen Charme. Sie brauchen keinen Trend, kein Superfood, kein neues Schlagwort. Sie überzeugen durch das, was sie immer schon waren: intensiv, schlicht und ehrlich.
Auch in der Herstellung sind sie ein gutes Beispiel dafür, wie man mit einfachen Mitteln viel erreichen kann. Ein paar Grundzutaten genügen, dazu etwas Geduld und Gefühl. Ihre Lagerfähigkeit ist erstaunlich: gut verpackt halten sie sich wochenlang frisch und werden mit der Zeit sogar noch aromatischer. Das macht sie auch ideal für Vorratsdosen oder als Reiseproviant. Sie überstehen Temperaturschwankungen, zerfallen nicht und sind dabei so klein, dass sie überall Platz finden.
Es gibt Menschen, die jedes Jahr im Herbst mit der Rumkugelproduktion beginnen. Für sie gehört das Rollen und Wälzen in Schokostreuseln oder Kakao zum festen Jahresrhythmus. Andere entdecken sie spontan, wenn sie Lust auf etwas Kräftiges haben, das nicht nach industrieller Massenware schmeckt. Und wieder andere verbinden sie mit Kindheitserinnerungen – an den Duft aus der Backstube, an das Naschen vom Löffel, an das erste Mal, als man den intensiven Geschmack gekostet hat und nicht wusste, warum er so anders war.
Rumkugeln sind ein Stück gelebte Nostalgie, aber auch ein Beispiel dafür, wie sich Genuss mit Verantwortung verbinden lässt. Sie zeigen, dass man nichts verschwenden muss, um etwas Köstliches zu schaffen, und dass das Einfache oft das Beste ist. Wer sie einmal selbst gemacht hat, weiß, dass sie mehr sind als bloß eine Süßigkeit. Sie sind Handwerk, Erinnerung und Vergnügen in einer runden Form. Und genau das macht sie so zeitlos.
Ob auf einem Teller neben einer Tasse Kaffee, als kleines Geschenk aus der Küche oder als Vorrat für graue Tage – Rumkugeln haben etwas Tröstliches. Sie erinnern daran, dass Genuss keine großen Gesten braucht. Ein Bissen genügt, und die Welt wirkt für einen Moment ein bisschen wärmer.
Vielleicht liegt das Geheimnis ihres Erfolgs auch darin, dass sie so herrlich unaufgeregt sind. Keine grellen Farben, keine aufwendige Dekoration, kein Schnickschnack. Nur ein dunkler, fast mattschwarzer Glanz, der neugierig macht. Diese Schlichtheit ist ihr Markenzeichen. Während viele moderne Süßigkeiten versuchen, mit auffälligen Formen oder exotischen Zutaten zu punkten, bleibt die Rumkugel sich treu. Sie braucht keine Inszenierung, sie ist ein Klassiker, der einfach funktioniert.
Interessant ist, wie unterschiedlich Menschen sie wahrnehmen. Für die einen ist sie ein Stück Kindheit, für andere ein Symbol für erwachsenen Geschmack. Manche schätzen sie wegen ihres kräftigen Aromas, andere lieben sie, weil sie so unkompliziert sind. Und dann gibt es diejenigen, die sich gar nicht genau erklären können, warum sie sie mögen. Vielleicht, weil sie das Gefühl vermitteln, etwas Handgemachtes zu genießen – etwas, das nicht perfekt aussieht, aber genau deshalb echt wirkt.
Auch die Textur spielt eine große Rolle. Eine gute Rumkugel hat etwas Samtiges, sie schmilzt nicht sofort, sondern löst sich langsam auf. Das Zusammenspiel aus feinen Krümeln und cremiger Konsistenz erzeugt diesen typischen Biss, der fast süchtig machen kann. Wer sie einmal probiert, weiß, was gemeint ist
Mhmhmmmmm….
ICH.LIEBE.RUMKUGELN!!!
DAS Rezept von dir habe ich mir sofort kopiert…
Weil …. ICH mach die ganz anders 😉
DAS ist ja das Schöne am Bloggen….
Ganz liebe Grüße… Katja
P.S.
Er sagt zu ihr:
„Ich möchte (R)rumkugeln“
Sie antwortet:
„Ja gerne … aber doch bitte nicht hier auf der Wiese“ 😀 😀 😀
Thihihihi! Ich liebe Wortspiele…. und Du hast ganz Recht: Blogs erweitern den Horizont ganz gewaltig!
Liebste Grüße, Doreen
Hallöchen, ich würde auch gerne rumkugeln 😉 aber auch nach mehrmaligem lesen kapiere ich das mit dem Rührkuchenteig nicht, der in Schritt 1 der Zubereitung zerbröselt werden soll.
Heißt das, ich backe den Rührkuchen erst und zerbrösel ihn dann?
Wenn ich da ne kurze Hilfestellung bekommt könnte, wäre mega.
Lieben Dank,
Silke
Genau, Silke, für die Rumkugeln brauchst Du einen fertigen Kuchen. Entweder selbst gebacken oder gekauft. Und aus diesem machst Du die Rumkugeln. Viel Spaß dabei.