Mein Ziel war es, ein alltagstaugliches und wohnmobilfreundliches Brot herzustellen.
Natürlich bekommt der Teig seine Zeit zum Aufgehen aber nicht zu lang, ohne viel kneten und der darf einfach nicht rumzicken. Außerdem sollte das Weißbrot auch nach 3 Tagen noch lecker schmecken!
Ich backe oft Brot. Mindestens einmal in der Woche steht im blauen Kasten ein frisches Roggensauerteigbrot auf dem Tisch! Ab und an essen wir aber auch sehr gern ein gutes Weißbrot. In Marokko ist es so lecker und günstig, dass es sich gar nicht lohnt es selbst zu backen außer man steht irgendwo in der Wüste, wo es nix gibt. In Portugal allerdings überzeugt die Qualität des Weißbrotes nicht immer bzw. entspricht nicht so unserem Gaumen. Meistens aber habe ich einfach Lust ein neues Rezept auszuprobieren.
Zuerst habe ich einfach das Rezept aus meinem Kochbuch (LINK) für die leckeren Frühstücksbrötchen benutzt. Ich dachte mir, ich forme keine Brötchen daraus sondern eben ein Brot. Ganz frisch hat es echt lecker geschmeckt aber schon am nächsten Tag nahm die Qualität spürbar ab – was bei den Brötchen nicht so ist! Das liegt vielleicht doch daran, dass die Krume bei den Brötchen ja abgeschlossen und beim Brot durch die Anschnittfläche offen ist?! Zumal sich Brötchen besser aufbacken lassen als einzelne Stullen.
Zurück zur Rezeptsuche fürˋs Camping-Weißbrot: Die Experimentierphase setzte sich mit dem Rezept für ein Ciabatta fort. Das Ergebnis war ganz okay, aber nach einem Tag war auch dieses Brot schon fad und trocken. Das muss doch besser gehen?!
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Richtig! Ich habe noch etwas rumprobiert, mehr Mehl und Wasser bei gleicher Hefemenge. Dem Teig genug Wärme und Zeit zum Aufgehen gegeben und heraus kam ein wirklich leckeres Brot, welches uns auch am 4. Tag ohne Aufbacken noch geschmeckt hat. Die Krume ist so wie sie sein soll. Ich bin zufrieden und möchte Euch natürlich daran teil haben lassen! Tadaaaaa:
ein wohnmobiltaugliches Rezept
Weißbrot
aus dem CampingBackofen*
Zutaten
- 400 g Weizenmehl
- 1/2 Würfel frische Hefe (=21 g) oder 1 Tüte Trockenhefe (=7 g)
- 230 ml Wasser
- 5 g (1 TL) Zucker
- 5 g (1 TL) Salz
- 20 ml (1 EL) Olivenöl
Zubereitung
- Erwärmt das Wasser kurz auf dem Herd bis es lauwarm (ca. 30 Grad) ist. Auf keinen Fall wärmer!
- In einer Schüssel vermischt Ihr Salz, Zucker und Olivenöl mit dem lauwarmen Wasser und löst die Hefe darin auf.
- Gebt das Mehl hinzu und verrührt alles mit einer Gabel.
- Knetet dann mit den Händen auf der Arbeitsfläche bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist und ruhig noch 5 bis 10 Minuten länger. Der Hefeteig mag das sehr gerne!
- Tipps für Hefeteig: Klick.
- Gebt den Teigkloß wieder zurück in die Schüssel und deckt diese ab. In einer zugfreien, warmen Ecke darf der Hefeteig nun für 1 Stunde gehen bis er sich verdoppelt hat.
- Fettet Eure Omnia Backform (LINK) ein und streut sie mit Mehl aus.
- Hat der Teig sich verdoppelt, kommt er aus der Schüssel, Ihr formt mit den Händen eine 40 cm lange Rolle und legt diese in die Omnia Backform. Sollte der Teig zu sehr kleben, hilft ein wenig Mehl.
- Deckt die Form ab und lasst den Hefeteig für 30 Minuten an einem warmen Ort geben – er sollte sich dabei wiederum mindestens verdoppelt haben. Ansonsten braucht er noch etwas Zeit.
- Nun setzt Ihr den Omnia Backofen auf Euren Herd und heizt ihn für 2 Minuten auf der höchsten Flamme auf.
- Backt anschließend das Weißbrot für 40 Minuten auf kleiner Hitze fertig.
Auf dem Omnia-Aufbackgitter (Link) lasst Ihr Euer Weißbrot vollständig auskühlen.
Dieses Weißbrot ist für mich der beste Kompromiss aus Gehzeit und Qualität! Es gibt noch etliche Rezepte ohne oder mit geringerer Gehzeit für den Hefeteig, die aber im Ergebnis zu wünschen übrig lassen. Nehmt Euch also die Zeit, Ihr werdet sehen, es lohnt sich!
Habt es schön!
Eure Doreen
Die Fotos und das Brot entstanden in Portugal am Roxo Stausee (Link).
Natürlich gleich geklaut und abgespeichert 😉
Liebe Grüsse,
Claudia
Liebe Claudia,
klauen darfst Du immer gerne! Freue mich auf eine Rückmeldung wenn Du es gebacken hast.
Lieste Grüße, Doreen
hallo doreen,
kleiner tip vom bäcker. mach doch das nächste mal ein viertel mehr teig als du für ein brot brauchst. den übrigen teig kannst du je nach umgebungstemperatur (Kühlschrank) tagelang aufheben. am besten in einer recht großen schüssel, da er anfang recht weit aufgeht. solange er frisch (leicht alkoholisch und/oder säuerlich) riecht ist er i. O. packe den ganzen restteig einfach bim nächsten backen zu deinem rezept dazu und du wirst eine wesentlich längere zeit saftiges, aromatisches brot haben. (behalte natürlich wieder ein fünftel des gesamtteiges übrig!)
meine portugiesischen und spanischen kunden rissen mir brot und brötchen die ich auf diese weise machte aus den händen!
liebe grüße martin
Lieber Martin,
tausend Dank für Deinen Tipp – das hört sich serh vielversprechend an. Ist das dann schon ein Sauerteig, oder wie?! Jetzt machst Du mich aber schon sehr neugierig… bist oder warst Du Bäcker in Portugal?
Herzliche Grüße, Doreen
hallo doreen,
ja, ich bin gelernter müller und bäcker und hatte in portugal vor einigen jahren eine bäckerei.
man kann diesen restteig, wenn er dann ein paar tage alt ist durchaus als sauerteig bezeichnen.
beim regulären sauerteig (gibt´s übrigens etliche verschiedene varianten) werden zutaten wie gewürze, salz und fett usw. normalerweise nicht mitverwendet sondern kommen erst in den zu verabeitenden teig. außerdem wird sauerteig in D in erster linie dazu benutzt das kleberfreie roggenmehl backfähig zu machen. ohne den St würde ein gebäck aus oder mit roggenmehl zwar aufgehen, hätte aber keinen stand, heißt es würde wieder auf teiggröße zusammenfallen sobald es seine maximale größe erreicht hat.
die struktur deines brotes entsteht durch die eiweiße gliadin und glutenin die gemeinhin als klebereiweiß bezeichnet werden.
da diese wasserunlöslich sind bilden sie beim kneten des teiges ein dreidimensionales s.g. klebergerüst. die im teig befindliche luft, das CO2 der hefe und der beim backen entstehende wasserdampf machen aus dem kleber sowas wie den schaum in der badewanne. wenn das eiweiß ab knapp 50°C gerinnt, also fest wird, hast du die struktur die du siehst wenn du dein gebäck anschneidest. ohne das eiweiß fällt das ganze nach dem backen einfach wieder zusammen.
sorry für´s dozieren und liebe grüße
martin
Lieber Martin,
ich bin etwas sprachlos… Was für eine grandioser Beitrag von Dir. Diese Infos runden mien ˋHalbwissenˋ ganz gut ab, gleich mal wieder was gelernt. DANKESCHÖN!!! Keine Angst vorm Dozieren, das war echt anschaulich beschrieben, mit dem Badeschaum und so :). Ich möchte die nächsten Tage versuchen einen eigenen Roggensauer zu ziehen. So einfach 1 TL Mehl mit 1TL Wasser mischen, jeden Tag, nach 4 Tagen soll es schon sauer riechen. Gibt es noch etwas, was ich uuuuuunbedingt beachten sollte? Oder einfach drauf los? Ich hab ein bisserl Bedenken wegen der Temperatur, habe was von konstanten 25Grad gelesen. Ist aber im Womo, welches in der marokkanischen Sonne steht nicht möglich.
Liebste Grüße, Doreen
hallo doreen,
mach dir man keine allzu großen gedanken wegen der temperatur.
bäcker die ihren sauer selber ansetzen haben dafür elektronisch temperaturgesteuerte behälter oder gärschränke.
als normalmensch oder kleiner handwerksbäcker kommt man auch gut ohne high tech dieser sorte aus!
ein Tl mehl + 1Tl wasser x 4 ist in relation zu deinen 400g mehl die du für dein weißbrot nimmst nicht viel. die o.g. 20% zum teig sind eher etwas das du auch dann schmeckst und merkst wenn der ansatz noch jung ist.
keine zeit mehr. bald weitere infos
liebe grüße martin
Hallo Martin,
Danke für die vielen Tipp! Ich fang dann einfach mal mit dem Starter an 🙂
und ich dacht in der wüste stehen nur kamele
^^
muahahaha
aber sieht gut aus dein brot 🙂
ich würde auf salz und zucker verzichten wollen
und statt dessen schinkenwürfel zumischen
die sind ja schon salzig
aber irgendwas fehlt mir denn noch geschmacklich
aber was ?
gruß ronny
tja, spontan würden mit getrocknete Tomaten und ein paar Kräuterchen einfallen -passen gut ins Brot! Oder Käse?
hmmm
mit tomaten schinken und käse wird das ja ne getarnte pizza 🙂 🙂
Wow,
was für tolle Beiträge, ich könnte stundenlangen hier stöbern.
Tolle Seite.
Ich freu mich auf meinen nächsten Urlaub mit dem Omia und eure Rezepte. Ich bin auch ein „ausprobierer“ und werde es euch mitteilen, was mir gelungen ist. 😉
Dankeschön für das süße Kompliment! ich wünsch Dir superviel Spaß beim Ausprobieren 🙂
leider ist das kein low carb…… ich bin sooooo traurig, dass so etwas leckeres erst einmal nicht bei uns auf den Tisch kommen darf….. aber nach dem ich die Kommentare von Martin gelesen habe, ist mir etwas eingefallen, dass mir ein älterer Bäckermeister einmal als Tipp mitgegeben hat:
„gib in deinen Teig noch einen Teelöffel weiche Margarine oder Butter….“
Ich weiß nicht mehr was es bewirken soll, kommt aber super gut. Vielleicht magst du das ja mal ausprobieren Doreen und wenn ich dann nicht mehr low carb mache, dann probiere ich das auch aus. 🙂
Hey Melanie,
wer weiß, was das Fett im Brot bewirkt? Ein wenig kommt ja auch zum Pizzateig oder ganz viel in einen Hefezopf o.ä. Mmmhh, auf jeden Fall, vielen Dank für den Tipp und ich werde das mal ausprobieren! Momentan bin ich so Fan vom Fladenbrot aus der Pfanne, weil sich das auch füllen lässt..
Ich drücke Dir alle Daumen fürs Durchhalten beim Low carb!
Liebe Grüße, Doreen
Hallo, vielen Dank für die tollen Rezepte ? wir haben das Rezept ein wenig abgewandelt und Röstzwiebeln und Oliven eingearbeitet. Sehr, sehr lecker!
Gruß, Jana
Oh ja, das Weißbrot mit Röstzwiebeln und Oliven stellt ich mir sehr, sehr lecker vor! Das werde ich auch mal machen. Hab Dank für Deinen lieben Kommentar!
Sonnige Grüße aus Marokko, Doreen
Hallo Doreen, es ist Pfingsten und wir stehen in Trier an der schönen Mosel. Gestern habe ich dein Chiabatta im Omnia gebacken und habe zusätzlich noch ein paar Oliven kleingeschnitten mit unter geknetet. Seeehr lecker geworden. Habe lediglich den Teig in eine zusätzliche Schüssel mit lauwarmen Wasser stellen müssen. Es war zu frisch und windig. Die Nacht vorher Sturm. Aber das Brot ist toll geworden. Gestern noch lauwarm gegessen und ich muss sagen… Mega lecker. Das restliche Leckerchen gibt es heute auch zum Frühstück. Vielen Dank für das Teilen des leckeren Rezepts. Ich habe übrigens mit 1050er Dinkelmehl gebacken. Klitzekleines bischen mehr Wasser hatte ich benötigt zum verkneten. Danach aber wieder etwas Mehl gebraucht ^^ Nochmals danke, jetzt gibt es Frühstück.
Tschüß und schöne Pfingsten
Petra
Liebe Petra,
wie sehr ich mich über Deine Worte gefreut habe! Hab lieben Dank dafür! Das stimmt schon, eigentlich braucht Dinkelmehl mehr Wasser – aber zum Schluss kommt es doch darauf an wie sich der Teig anfühlt. Und ja, ich liebe Oliven im Brot ebenso :). Zum Frühstück bei uns aber immer mit Marmelade, deswegen mache ich gerne nur in eine Hälfte Oliven oder Kräuter und die andere lasse ich natura.
Schöne Pfingsten und weniger Wind wünsche ich Euch!
Liebe Grüße vom blauen Kasten aus Portugal.
Liebe Doreen,
wir haben auf unserer Yacht das Brot gebacken mit dem Omina. Es hat super geklappt, vielen Dank dafür. Werde bald noch weitere Rezepte ausprobieren.
Bis dann
Liebe Grüße Geli
Ach,liebe Geli, ich freue mich so sehr über Deine Nachricht.
Wie schön, dass der OMNIA und mein Brot Eure Reise bereichern konnten!
Alles Liebe und weiterhin viel Freude mit dem kleinen Ofen, Doreen
Hallo liebe Doreen, erstmal herzlichen Glückwunsch zum 7-Jährigen. Beim Durchstöbern der Lieblingsrezepte bin ich auf das Weißbrot gestoßen und habe gleich eine Frage. Du schreibst, den Ofen zwei Minuten auf größter Flamme aufheizen und das Brot dann in 40 Minuten fertig backen. Aber nicht bei größter Hitze, oder? Danke für die Info und auf die nächsten 7 Jahre! Lg Elke
Siehst Du, liebe Elke, so viele Menschen haben das Rezept schon gelesen und keiner hatˋs gemerkt 😉 Ganz richtig, das Brot unbedingt auf kleiner Flamme backen! Ich ändere das gleich einmal. Danke Dir und ich freu mich auf die nächsten 7 Jahren :).
Danke für dieses Rezept. Ich habe gestern ein wunderschönes Brot gebacken. Der Ibilipan ist jetzt Standard im Wohnwagen. Schönes frisches Brot! Ich muss nur herausfinden, wie ich die Zutaten beim Camping richtig abmessen kann, und dann bin ich bereit, auf einen Backausflug zu gehen! 😀
Grüße aus Belgien,
Betty
Liebe Betty,
danke für deine Nachricht, ich freue mich sehr!
Ich habe in meinem Wohnmobil einfach eine Waage dabei, die findet noch irgendwie Platz ;). Du kannst Dir aber auch zu Hause schon selber Backmischungen für Brot (und Kuchen) in einem Schraubglas oder Tüte zusammenstellen. So ist alles fertig abgewogen und Du brauchst nur noch Wasser hinzugeben.
Viele Grüße, Doreen